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Blogartikel_onlyfy_by_Xing
Samstag, 20.05.20234 min Lesezeit

Wieso Geschwindigkeit im Bewerbungsprozess immer wichtiger wird

Die Bedeutung von Geschwindigkeit im Bewerbungsprozess

Es gibt eine Situation im Bewerbungsprozess, die aus Sicht der Recruiter:innen besonders frustrierend ist. Sie konnten über Ihre Recruiting-Kanäle ein interessantes Talent erreichen und überzeugen, sich bei Ihnen zu bewerben. Das erste Gespräch ist gut verlaufen, Sie hegen bereits konkrete Gedanken, diesem Talent ein Job-Angebot zu unterbreiten. 

Und plötzlich: Stille. Totale Stille. Ihr Talent, das vor wenigen Augenblicken noch so einen positiven Eindruck machen konnte, ist wie vom Erdboden verschluckt. Ein äußerst bitteres Phänomen, aber auch eines, das in der Praxis immer häufiger vorkommt.

Fast jede:r Recruiter:in in D-A-CH hat es im Vorjahr bereits erlebt, dass Kandidat∙innen mitten im Bewerbungsprozess abspringen. Viele in einer späten Phase des Bewerbungsprozesses. Und immer mehr, ohne ein weiteres Lebenszeichen von sich zu geben. 

Dieses Phänomen hat einen Namen: Ghosting. Und es gewinnt auch unter den Talenten stetig an Beliebtheit. Bereits 2022 haben 37 % der Bewerbenden in einer Studie angegeben, ein Unternehmen bereits geghostet zu haben. ¹

 

 

Welche Gründe haben Bewerbende, ein Unternehmen zu ghosten? 

Die Gründe, warum Talente sich bei einem Unternehmen, bei dem sie sich beworben haben, nicht mehr melden, sind zahlreich. Für mehr als ein Drittel war das angebotene Gehalt zu niedrig, für 30 % passten die Rahmenbedingungen nicht. Und bei 29 % hatte das Talent in der Zwischenzeit ein besseres Angebot erreicht. 

 

Schnellerer Einstieg ins Unternehmen durch eine verbesserte Candidate Experience

Vor allem der dritte Punkt sollte im Recruiting die Alarmglocken schrillen lassen. Denn damit ein besseres Angebot vorliegen konnte, muss es einen Wettbewerber von Ihnen gegeben haben, der schlichtweg schneller war. 

Womit wir beim springenden Punkt wären: Im Bewerbungsprozess wird es zunehmend wichtiger für Unternehmen, nicht nur für einen positiven Eindruck – Stichwort: Candidate Experience – zu sorgen: Auch die Geschwindigkeit gewinnt stetig an Bedeutung

 

Es startet bei der Bewerbung 

Die Fokussierung auf die Geschwindigkeit sollte bereits beim Bewerbungsformular beginnen. Als Unternehmen sollten Sie hier Bewerbungsmöglichkeiten bieten, die vonseiten der Talente schnell zu bearbeiten sind und eine bequeme Candidate Experience bieten.

Hier kommen immer öfter moderne Ansätze wie eine Bewerbung via WhatsApp zum Einsatz, die in einem niedrigschwelligen Format eine schnelle und einfache Bewerbungsmöglichkeit bieten.

In der aktuellen Lunch-Session von onlyfy by XING sprechen Jennie Schüttler von onlyfy und Tim Berg darüber, wieso eine Bewerbung über WhatsApp einen echten Mehrwert im Recruiting bietet. 

Auch im weiteren Bewerbungsprozess gilt es, möglichst zeitnah zu reagieren. Am besten in Form einer ersten Eingangsbestätigung, die via Bewerbermanagementsystem an die Kandidat:innen versandt wird. Danach sollten sich auch die bearbeitenden Recruiter:innen so schnell wie möglich erstmals beim Talent melden. 

So stellen Sie eine kontinuierliche Kommunikation mit Ihren Talenten sicher, die im Bewerbungsprozess immer mehr zum entscheidenden Faktor wird.

Natürlich sollten Sie auf eine möglichst schnelle Abwicklung des gesamten Recruiting-Prozesses achten, ist dies aufgrund unvorhergesehener Umstände aber einmal nicht möglich, so können Sie hier mit proaktiver Kommunikation der Gefahr von Ghosting vorbeugen. 

 

Machen Sie Ihr Recruiting messbar

Mit einer stärkeren Ausrichtung Ihres Bewerbungsprozesses an der Geschwindigkeit wird auch klar, dass Sie sich im Recruiting messbar machen müssen.

Hier spielt vor allem die Recruiting-KPI Time-to-Hire eine entscheidende Rolle. Je kürzer Sie nämlich die Zeitspanne von Ausschreibung bis zum Job-Angebot halten, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Talente in der Zwischenzeit von anderen Unternehmen überzeugt werden.

Als strategischer Unternehmensbereich, den das Recruiting ganz klar darstellt, kommen Sie nicht darum herum, sich anhand dieser Kennzahlen zu messen.

Denn dies hat neben der Nachvollziehbarkeit einen weiteren, entscheidenden Vorteil: Sie decken weitere Optimierungspotenziale auf.

Merken Sie etwa, dass insbesondere die Zeitdauer zwischen Bewerbungseingang und dem ersten Interview der wesentlichste Zeitfaktor in Ihrem Bewerbungsprozess ist, dann können Sie genau hier ansetzen. 

 

Die Rolle der Hiring-Managers 

Ein wesentlicher Aspekt in diesem Zusammenhang: die Rolle der Hiring-Manager. Oftmals ist insbesondere die Terminfindung mit der Führungskraft aus der Fachabteilung eine Schwierigkeit – und damit ein Zeitfaktor im Bewerbungsprozess. 

Immer mehr Unternehmen setzen daher auf fix geblockte Slots in den Kalendern der Hiring-Manager, die für Bewerbungsgespräche gedacht sind.

Damit erleichtert sich die Terminfindung für Recruiter∙innen enorm und der Bewerbungsprozess kann beschleunigt werden. 

Ebenso wichtig ist es, dass es nur noch in den seltensten Fällen möglich sein wird, monatelang auf diesen einen, perfekten Bewerbenden zu warten, während sich zuvor bereits einige, durchaus passende Talente beworben haben.

Hier gilt es, einen guten Spagat zwischen Schnelligkeit in der Auswahl und Qualitätsbewusstsein zu schaffen. 

 

Schnelligkeit  im Bewerbungsprozess  - Fazit

Der Trend Ghosting zeigt dem Recruiting ganz klar, dass neben der Qualitätsdimension im Bewerbungsprozess auch die Geschwindigkeit immer wichtiger wird.

Eine Stoppuhr die die Geschwindigkeit im Recruting wiederspiegelt

In der Personalgewinnung müssen Sie also nicht nur darauf achten, dass Sie Talente mit einer möglichst positiven Candidate Experience durch Ihre Prozesse bringen – Sie müssen auch darauf achten, dass dieser Prozess möglichst schnell vonstattengeht. 

Damit verschaffen Sie sich und Ihrem Recruiting einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Talente in der Zwischenzeit ein attraktiveres Angebot erhalten, sinkt signifikant. Sodass Ghosting für Sie im Recruiting keineswegs zum Schreckgespenst wird! 

¹ Randstad-Mente-Factum-Bewerber:innen-Befragung, November 2022.

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New Work SE

Michael Rothschädl ist seit 2022 Teil der New Work SE. Den Wiener faszinieren moderne, fortschrittliche Ansätze im Recruiting und Employer Branding. Dementsprechend geschärft ist auch sein Blick auf die neuesten Trends in der spannenden Welt der Personalbeschaffung.

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